Dies ist unsere archivierte, alte Homepage (2011-2024), die Inhalte hier werden nicht mehr aktualisiert und können veraltet sein. Unsere neue Website finden Sie unter www.elze-geschichtsverein.de

Das edle Bestreben, der breiten Masse zu nützen

Der Untertitel lautet: Beiträge zur Geschichte der Volkshochschule Göttingen. Günter Blümel und Wolfgang Natonek haben die Geschichte der Volkshochschule Göttingen erforscht. Der Bezug zu Elze besteht darin, dass Dr. Heinz Geißel Leiter der Volksbildungsstätte Göttingen im Dritten Reich gewesen ist. Jahre später war er Schulleiter bzw. Rektor der Mittelschule Elze, später Realschule Elze.
Der Heimat- und Geschichtsverein hat die Nachforschung von Herrn Blümel unterstützt und einige Details beigesteuert.
Auf den Seiten 186 bis 203 und 325 wird über Herrn Geißel ausführlich berichtet.
Und hier nun die fast vollständige Biographie von Dr. Heinz Geißel:

Heinz Geißel, geb. 15.6.1905, Lehrer, Jahnschule Göttingen, Voigt Schule Göttingen, Mitglied der NSDAP und der SS (Rottenführer SS-Sturm 4/51. Standarte), Kreisamtsleiter Rassenpolitisches Amt der NSDP und Mitarbeiter in der Zentrale Berlin, Schulungsredner, Promotion in Zoologie 1936, Leiter und Dozent der Volksbildungsstätte 1937 bis 1939 Göttingen, Rektor der Mittelschule in Bad Lauterberg 1.4.1939 bis 7.9.1939, 7.9.1939 SS Unter Scharführer in der SS Totenkopfdivision, Einsatz in Frankreich bis 1.5.1941, 1.5.1941 bis 16.3.1944 Lehrer an der SS Artillerieschule I, Glau bei Berlin, SS Obersturmführer Nr. 116 284, am 20.4.1943 SS Obersturmführer der Waffen SS Nr. 116 285, Kriegseinsatz als Batterieführer der SS Beobachtungsbatterie 507 in Frankreich, Eiffel Prüm und Ungarn vom 16.3.1944 bis 7.5.1945.
Kriegsgefangenschaft und Internierungslager Dachau und Hammelburg, 1949 Versuch, nach Entnazifizierungsverfahren Kat IV Lehrerstelle in Bad Lauterberg zurückzuerhalten.
1940 Buchveröffentlichung: Rassenmischung und ihre Folgen, Dresden 1940
1949 bis 1953 nach Aussage seines Sohnes und seiner Schwester aus England: Aufenthalt in Berlin und Aktivität im Schwarzmarkt.
1953 bis 1956 Lehrer in Sarstedt.
1956 bis 1967 Rektor der Mittelschule Elze. Er war der erste Rektor der von der Stadt Elze 1959 erstellten Mittelschule am Heilswannenweg, Er war ein kompetenter und auch strenger Mathematik Lehrer, wie ehemalige Schüler berichten.
Wohnungen: in der Bahnhofstraße 4 im Neubau der Volksbank um 1965, dann im Eckhaus Sehlder Straße/Heilswannenweg im 1. Stock.
Nach seiner vorzeitigen Pensionierung hat er vom 1.10.1968 bis 3.6.1971 in Bad Kreuznach an der Realschule, An der Heidenmauer (Römerkastell) als Realschul Rektor gearbeitet. Er wohnte in Bad Kreuznach in: Hohe Bell 8, 55543 Bad Kreuznach.
Anschließend Umzug nach Laatzen, er stirbt dort am 21.3.1973.

Quellen: Festschrift: Elze 100 Jahre mittleres Schulwesen. 1879-1979, Geißels Kollege Werner Müller, Geißels Schüler Jürgen Sempf
zum Schulwesen: siehe Jürgen Huck, Wolfgang Becker, Kirchen- und Schulgeschichte der Stadt Elze, dort auch Register.
http://www.dws-xip.pl/reich/biografie/numery/numer116.html
Günter Blümel, Göttingen
Nachfrage im Landkreisarchiv Hildesheim bezüglich Bewerbungsakte von Geißel ergebnislos.
Nachfrage bei der Schiller-Oberschule-Sarstedt ist gestellt (Juni 2013). Ergebnis: Ein handschriftlicher Vermerk in der Schulchronik des damaligen Schulleiters, wonach Heinz Geißel von 1953 bis 1956 dort Lehrer war. Lobende Worte, wie bei anderen Kollegen üblich, sind nicht notiert.
Die Bilder der Datei Geißel stammen von der Witwe von Jost Geißel.

Manfred Neumann Elze gibt an, dass Dr. Geißel von April 1953 bis März 1956 sein Lehrer (Mathe, Chemie, Bio) in Sarstedt (Gehobene Abteilung, bzw. Mittelschule) war. Heute heißt die Schule: Schiller-Oberschule-Sarstedt. Er hat mit seinem Sohn, Hans Jost Geißel, geb 1938, gest April 2013, die Schulbank gedrückt.

Das Foto "1959 Übergabe Mittelschule" zeigt von links: Geißel, Probst von der Stadt Elze, NN, NN, Rüggeberg, ganz rechts Lehrer Rosenfeldt
Cordula Tollmien über 3. Reich

Autoren: 
Günter Blumel und Wolfgang Natonek
Seiten: 
345
Verlag/Herausgeber: 
Universitätsverlag Göttingen
Auflagen: 
1. Auflage 2013
ISBN: 
978-3-86395-125-2